Bestatter Bestattungskultur

Thanatologie – Sterben, Tod, Bestattung

Thanatologie - die Wissenschaft von Tod, Sterben und Bestattung

Die Thanatologie ist eine interdisziplinäre Wissenschaft, die sich auf vielfältige Art mit dem Sterben, dem Tod und der Bestattung beschäftigt. Vor allem psychologische und soziologische Aspekte sind sehr wichtig bei der Thanatologie: es wird ein Blick auf die Emotionen und Verhaltensmuster geworfen, die im Zusammenhang mit dem Tod eines geliebten Menschen auftreten.

Auf der anderen Seite geht es bei der praktischen Thanatologie vorwiegend um die hygienische Versorgung der Verstorbenen.

Entwicklung der Thanatologie

Die Anfänge der Thanatologie liegen im frühen 20. Jahrhundert, die ersten Studien führte der Soziologe Robert Hertz im Jahr 1907 durch. Die Fünfziger und Sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren stark geprägt von Forschungen zum Thema Tod und Trauer.

In Folge dieser Forschungen wurden unter anderem begleitende Ansätze und Therapieprogramme entworfen, die Hinterbliebene unterstützen sollen, den Tod eines Angehörigen zu verarbeiten.

Ziel der Thanatologie

Die Thanatologie zielt darauf ab, Erkenntnisse über den Umgang mit Trauernden zu gewinnen. Ein weiteres Ziel ist es auch, eine gesellschaftliche Diskussion anzuregen. Die Themen Tod, Trauer und Bestattung sollen nicht weiter ein Tabuthema sein, es soll eine offene Auseinandersetzung damit angestoßen werden.

Die praktische Thanatologie

Ein Bestandteil der Thanatologie ist die praktische Thanatologie, diese wird häufig auch als Thanatopraxie oder Thanatopraxis bezeichnet. Dieser Teil ist vor allem für die hygienische sowie ästhetische Komponente zuständig. Thanatopraktiker übernehmen die Versorgung des Verstorbenen.

Diese Versorgung wird vor allem benötigt, wenn der Tote nochmals aufgebahrt werden soll, damit sich die Angehörigen ein letztes Mal verabschieden können. Diese Aufgabe übernehmen oftmals auch direkt Bestatter, da diese häufig ausgebildete Thanatologen oder Thanatopraktiker sind.

Es ist eine Erkenntnis aus der thanatologischen Forschung, dass dieser Schritt der angemessenen Verabschiedung sehr wichtig ist für die Trauerbewältigung.

Aufgaben eines praktischen Thanatologen

Neben der hygienischen Versorgung der Verstorbenen sorgen Thanatologen auch für anderweitige Versorgung und Behandlung. Sollten beispielsweise durch einen Unfall entstellende Verletzungen entstanden sein, werden diese kosmetisch und ästhetisch so versorgt, dass eine offene Aufbahrung des Verstorbenen möglich wird.

Ebenfalls zu den Aufgaben gehört die Einbalsamierung, diese verlangsamt den Zersetzungsprozess und findet in der Regel Anwendung, wenn ein Leichnam ins Ausland überführt wird. Diese Praxis wird auch als „Modern Embalming“ bezeichnet.

Ein Thanatologe fertigt auf Wunsch auch Totenmasken oder Fingerprints an.

Begleitung der Angehörigen

Zu den Aufgaben des Thanatologen gehört des Weiteren auch die Begleitung der Angehörigen, wobei hierbei die Erkenntnisse aus der Trauerpsychologie Anwendung finden. Der Thanatologe sorgt für eine würdevolle Abschiednahme am offenen Sarg und schafft es, die Trauernden unabhängig von ihrer Religion oder ihrer Einstellung zum Tod zu erreichen und ihnen Trost zu spenden.

Sollten Sie weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns gerne.

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